Homeoffice und Kinder

So viele Tipps für die Arbeit im Homeoffice überall im Netz. Aber was ist eigentlich mit den Kindern, die von ihren Lehrer Aufgaben über unterschiedlichste Kanäle bekommen, dabei den Überblick behalten sollen und von Dir nicht permanent an die Hand genommen werden können, weil Du ja auch einen Job zu erledigen hast?

 

Und die Kindergartenkinder, die ebenfalls mithelfen könnten, aber nicht ständig von Mama und Papa ermahnt werden wollen. Was hilft da?

 

Glücklicherweise gibt es auch dafür Ideen! Lies weiter!

Schule zu Hause

Sowohl für Lehrer*innen, als auch für Schüler*innen und Eltern ist die Situation neu. Die Kinder kommen nicht mehr in die Schule, sollen aber dennoch was lernen. Ein fertiges Setup gibt es dafür nicht und nicht jeder ist zu Hause identisch ausgestattet. Also macht sich jede*r Lehrer*in eigene Gedanken. 

Ich habe von Kindern gehört, die je nach Schulfach Aufgaben per E-Mail, ausgedruckt mit der Post oder zum Abholen beim Lehrer bekommen. Dazwischen dann auch mal Unterricht per Videokonferenz. Gar nicht so einfach dabei den vielen Kanälen den Überblick zu behalten, alles zu bearbeiten und dann auch wieder zurückzuschicken.

Und Du kannst nicht die ganze Zeit daneben stehen und die Fäden zusammenhalten!

… und die Kleinen?

Auch die Kleinen, die noch nicht in der Schule sind, haben Aufgaben zu Hause. So alltägliche Dinge wie Zähneputzen, sich selber Anziehen, aber vielleicht auch den Müll raus bringen oder den Geschirrspüler leer räumen und den Tisch decken. 

Leider sind diese Aufgaben schnell aus dem Blick und damit aus dem Sinn!

Und Du kannst nicht ständig hinterher sein und Ansagen machen.

Agile Methoden für Kinder

Auf die Idee zu diesem Artikel bin ich gekommen, als ich neulich in einem Videogespräch mit einer Kollegin beobachtete, wie ihre Tochter gerade sichtlich stolz mit ihrem Smartphone ihr Kanban Board mit den Aufgaben für die Schule filmte und es einer Klassenkameradin erklärte.

Agiles Arbeiten baut auf klare Strukturen und feste Abläufe. Also genau das, was (nicht nur) Kindern Halt und Struktur geben kann. Gucken wir doch mal, was es da so hilfreiches und geeignetes gibt.

Daily Standup

Wie wäre es, vor oder nach dem Frühstück eine viertel Stunde darauf zu verwenden darüber zu sprechen, was der Tag so bringen wird? Was wollen sich die Kinder für die Schule vornehmen? Welche wichtigen Termine haben Mama und/oder Papa? Wann und was wollen wir essen? Erzähle den Kindern, dass ihr so ein Daily Standup im Büro auch macht!

Im Idealfall bekommen die Kinder dabei nicht diktiert, was sie zu tun haben, sondern entscheiden das selbst. Stichwort „selbstorganisiertes Team„. Dabei hilft ein Blick auf ihr Kanban Board.

Kanban Board

Natürlich muss so ein Kanban Board an das Alter und die Situation der Kinder angepasst werden. Bei den ganz Kleinen muss es vor allem sehr einfach sein. Da reichen schon zwei Spalten: Aufgaben und Fertig. Da die Kinder noch nicht oder noch nicht gut lesen können, werden die Aufgaben nicht als Wörter notiert, sondern durch Bilder dargestellt. Fotografiere zum Beispiel die Zahnbürste für „Zähneputzen“. Natürlich können die Kinder die Aufgabenzettel auch selbst malen. Wichtig ist ja nur, dass sie verstehen, was gemeint ist. Täglich wiederkehrende Aufgaben werden abends von Fertig zurück in Aufgaben gehängt.

Bei den großen können die Spalten durchaus schon einen Prozess abbilden. Zum Beispiel: Aufgaben/in Arbeit/zum Lehrer zurückschicken/fertig. Vielleicht möchte Dein Kind auch eine Spalte für ein Review in dem die fertigen Aufgaben gemeinsam durchgesehen werden?

Vielleicht helfen euch verschiedenfarbige Zettel oder Beschriftungen in unterschiedlichen Farben die Inhalte zu strukturieren. Schule, Sport, Hilfe im Haushalt, … .

Eventuell gibt es auch ein Board für die Aufgaben von Mama und Papa. Zumindest für diejenigen Aufgaben, die zum Familienleben gehören.

Retrospektive

Am Freitag könnt ihr euch die Zeit nehmen, in einer Retrospektive auf die Woche zurück zu blicken. Was hat gut funktioniert, was nicht? Passen die Boards so oder sollten sie angepasst werden? Kann das Daily Standup besser ablaufen? Sind die Aufgaben aus dem Haushalt richtig verteilt? Was auch immer euch einfällt.


Tipp

Erkläre den Kindern, dass das was ihr da macht, etwas ist was Du von der Arbeit kennst und was da gut funktioniert. Wenn sie erst einmal keine Lust darauf haben, dann erkläre, dass ihr Freitags guckt, was gut funktioniert und was nicht. Dass das alles erst einmal ein Experiment ist, das ihr für eine gewisse Zeit ausprobieren werdet, aber auch wieder abbrecht, wenn es nicht funktioniert.


Hast Du noch andere Ideen für Familien mit Kindern im Homeoffice? Magst Du vielleicht Deine Erfahrungen teilen? Dann kommentiere doch hier unter dem Artikel!

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